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Stammzellen

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind primitive, nicht spezialisierte Zellen, die sich durch ihr einzigartiges Potenzial zur Vermehrung und ihrer Fähigkeit zur Differenzierung in spezialisierte Zellen auszeichnen. Sie sind in der Lage, Gewebe neu zu bilden, geschädigte Zellen zu erneuern oder zu ersetzen.

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Während früher vor allem Knochenmark als Hauptquelle für Stammzellen genutzt wurde, rücken heute Stammzellen aus Nabelschnurblut immer stärker in den Fokus therapeutischer Anwendungen. Eine weitere Quelle für Stammzellen stellt peripheres Blut dar, von Spendern die sich einer pharmakologischen Mobilisierung unterzogen haben.

Unser Körper produziert kontinuierlich neue Zellen, die reifen, zu spezialisierten Zellen ausdifferenzieren und letztendlich absterben. Stammzellen übernehmen dabei die essentielle Aufgabe, abgestorbene Zellen zu ersetzen. Diese Zellen lassen sich in drei Kategorien unterteilen: totipotent, pluripotent, multipotent. Multipotente Stammzellen, wie die hämatopoetischen Stammzellen, kommen beispielsweise im Nabelschnurblut vor.

Stammzelltypen

StammzelltypenEigenschaftenBeispiele
Totipotente ZellenJede Zelle kann sich zu einem neuen Individuum entwickelnZellen eines Embryos (1-3 Tagen)
Pluripotente ZellenJede Zelle kann jeden Zelltyp bilden (über 200 verschiedene)Zellen der Blastozyste (5-14 Tage)
Multipotente ZellenJede Zelle differenziert sich und kann verschiedene Gewebetypen bildenFötales Gewebe, Nabelschnurblut, adulte Stammzellen

Stammzellen sind aufgrund ihrer Eigenschaften vielseitig einsetzbar. Nicht alle Stammzellen sind jedoch gleichermaßen für therapeutische Zwecke geeignet.
Die FamiCord Gruppe hat sich auf multipotente Stammzellen aus perinatalem Gewebe spezialisiert: Nabelschnurblut, Nabelschnurgewebe und Plazenta.

Nabelschnurblut ist eine der reichhaltigsten Quellen von Stammzellen, die in der Natur vorkommen. Obwohl diese Stammzellen nicht embryonal sind, sind sie ursprünglicher als die Stammzellen von Erwachsenen, da sie jünger sind und weniger Krankheiten oder Umweltfaktoren ausgesetzt waren.

Zu den bekanntesten Anwendungen von hämatopoetischen Stammzellen gehört die Rekonstitution des Knochenmarks, bei denen es sich im Wesentlichen um Transplantationen blutbildender Stammzellen handelt. Nabelschnurstammzellen sind ebenfalls hämatopoetische Stammzellen und können zur Behandlung von 80 schweren onkologischen und hämatologischen Erkrankungen eingesetzt werden.

Unterschiede zwischen Stammzellen aus Nabelschnurblut und Knochenmark
Ikona

Nabelschnurblut

Ikona

Knochenmark

Entnahme der Ausgangsmaterialien

Einfach, dauert wenige Minuten bei der Geburt, nicht-invasiv und sicher

Aufwändig, dauert mindestens 25-30 Minuten, invasives Verfahren unter Vollnarkose

Risiko der Kreuzkontamination

Minimal, da das Blut aus der Plazenta und den Nabelgefäßen entnommen wird

Höheres Risiko, da Spender potenziell Virusträger sein könnten

Verfügbarkeit für Transplantation

Bereits eingelagert und sofort einsatzbereit

Muss bei Bedarf vom Spender entnommen werden

Wachstumspotenzial

Höhere Zellproliferation

Niedrigere Zellproliferation

Spender- und Empfängerkompatibilität

Einfach: 4 von 6 HLA-Antigenen müssen übereinstimmen

Sehr Schwierig: 8 von 10 HLA-Antigenen müssen übereinstimmen

Durchführung von haploidentischen Transplantationen möglich

Potenzielle Spender

Nur einmal im Leben entnehmbar (bei Geburt)

Jeder gesunde Erwachsene kann potenzieller Spender sein

Potenzielle Empfänger

Die durchschnittliche Nabelschnurbluteinheit ist für einen Empfänger mit einem Gewicht von etwa 40 kg geeignet

Ausreichend für Empfänger bis zu 70-80 kg

Im Jahr 2024 hat die FDA Omidubicel zugelassen, eine innovative Methode zur Expansion von Stammzellen, die es dem Nabelschnurblut ermöglicht, weitere Einschränkungen zu überwinden

Nabelschnurgewebe & Plazenta: Vielversprechende Quellen für Stammzellen

Sowohl Nabelschnur- als auch Plazentagewebe dienen als reichhaltige Quelle für mesenchymale Stromazellen (MSC). Nabelschnurstammzellen stammen aus der Whartonschen Sulze, dem gallertigen Bindegewebe der Nabelschnur. Sie haben etwas andere Eigenschaften als Zellen des Nabelschnurblutes – sie differenzieren sich viel leichter in andere Zelltypen, z. B. in Nervenzellen, Knochen und Knorpel.

Derzeit sind MSCs der am häufigsten verwendete Zelltyp in der regenerativen Medizin und werden in zahlreichen veröffentlichten Forschungsartikeln erwähnt. Sie besitzen ein großes Potenzial für die Behandlung einer Vielzahl von Autoimmunkrankheiten sowie für die Behandlung von Muskel- und Knochenverletzungen, einschließlich Herzerkrankungen und Sportverletzungen. Diese Zellen weisen eine schnellere Wachstumsrate auf als solche aus erwachsenen Spendern und sind zudem nicht von Krankheiten betroffen.

Die Nabelschnur kann nach der Entbindung problemlos entnommen werden. Das Verfahren ist nicht invasiv und schmerzfrei für Mutter und Kind. Ein etwa 10-15 cm langes Fragment der Nabelschnur wird von einem geschulten Arzt oder einer geschulten Hebamme abgeschnitten und in einem speziellen Behälter aufbewahrt. Im Labor wird das Nabelschnurgewebe untersucht, aufbereitet und eingefroren. Alternativ können die Stammzellen auch vor dem Einfrieren isoliert werden.

Neben der Entnahme von Stammzellen aus Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe bietet FamiCord seinen Kunden in einigen Märkten auch das Einlagern von Plazentagewebe an.

Die Plazenta stellt, genau wie die Nabelschnur, eine wertvolle Quelle für mesenchymale Stromazellen dar, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften für die regenerative Medizin von Nutzen sind. Diese Gewebestammzellen aus Nabelschnur und Plazenta können nicht nur dem Kind, von dem sie entnommen wurden, sondern auch dessen Geschwistern sowie den Eltern und Großeltern zugutekommen.